// Sleeping with the enemy // 161015 - energybeats of the week
Max ist einer unserer frühen Newsletter-Abonnenten und hat uns dankenswerter Weise auf den folgenden Artikel aufmerksam gemacht:
// Rühl rockt
["In NRW gibt es zu wenige Start-ups", rp-online.de]
Kleiner NRW-Nachschlag (letzte Woche schon "Wir in NRW?") von Gisbert Rühl, den wir Anfang des Jahres schon mal bei energybeats gefeatured hatten. Zur Erinnerung: Herr Rühl ist Chef des ehrwürdigen NRW-Stahlhändlers! Klöckner und geht digital voll ab: Kapuzenpulli-Diekmann-mäßig ins Silicon Valley gereist, Aufbau einer 20-köpfigen Digitalsparte in Berlin (kloeckner-i.com), dafür Leute von Amazon, eBay und Rocket Internet abgeworben, Design-Thinking-Lean-Start-up-Approach-Gedöns sowieso. Die machen es dermaßen richtig und taugen so wunderbar als Orientierung für Stadtwerke, eben weil auch sie nicht aus der fancy Ecke kommen. Und er meint, dass wir es hier in NRW doch besser lassen sollten, Berlin z. B. in Düsseldorf schlecht kopieren zu wollen. Stattdessen plädiert Rühl dafür, die (Start-up-arme) NRW-Industrie mit der (Industrie-armen) Berliner Start-up-Szene irgendwie geschickt (Rosinenbomber?) zusammenzufügen.
// Brust raus, Mund auf! ["ENERGIEWENDE - Wo kriegen wir nur die richtigen Leute her?", blog.kpmg.de]
Ja, woher nur? Der Rühl von eben hat sie irgendwie in Berlin abgefischt, aber eben auch, weil er seine Digitalsparte genau dort angesiedelt hat. KPMG bloggt ("Die Klardenker") dazu das übliche, sicher nicht falsche Personaler-Liedchen vom "Wir-müssen-offener-flexibler-teilzeitiger-whatever-werden", um als Stadtwerk auch ein paar fitte Energiewende-Natives an die Angel zu bekommen. Und einen - wie auch wir finden - ganz wahren Satz haben die Klardenker auch noch aufgeschrieben: „Nur vage vertreten sie [die Stadtwerke] ihre Unternehmenskultur und -werte nach außen.“ Damit sind jetzt keine Positionspapiere für die Berliner Lobby-Arbeit gemeint, sondern Botschaften an alle alten und neue Kunden und Geschäftspartner, "Da sehen wir die Zukunft, da wollen wir jetzt hin und deswegen sagen wir jetzt ganz leidenschaftlich-deutlich und öffentlich, dass wir diese Entwicklung gut und jene eben weniger gut finden." Das Interview von Gilbert Rühl oder der in der letzten Woche gepriesene Blog-Post von Next Kraftwerke sind da allerbeste Beispiele.
// Sleeping with the enemy ["Der größte Feind der Innovation: Das eigene Unternehmen", absatzwirtschaft.de]
Es ist ja zum Glück nicht immer so, dass Stadtwerke beim Thema Innovationen jetzt gar nichts zu erzählen haben. Oft sind es vom Land oder Bund geförderte Forschungsprojekte (klar, die Kohle sollte man natürlich mitnehmen), oft zusammen mit Hochschulen und oft auch mit anderen, meist lokal ansässigen Unternehmen. Da gibt es umweltfreundliche Hybrid-Busse, (E-)Car-Sharing-Initiativen, Projekte zu intelligente Zähler-, Kommunikations- und Tarifsystemen, ... was-weiß-ich? Alles schon irgendwie da, aber trotzdem fehlt da irgendwas. Man nimmt es Ihnen nicht so richtig ab, vermisst Herz und Leidenschaft für das Thema.
Vielleicht stimmt es ja, was Jens-Uwe Meyer (Leiter des Studiengangs „Master of Management and Innovation“ an der Steinbeis SMI in Berlin) sagt: "Ein Unternehmen, das nicht in allen seinen Bereichen innovativ denkt und handelt, wird es schwer haben, erfolgreiche Produkt- oder Geschäftsmodellinnovationen in Märkte einzuführen."
Also, nicht nur flotte Technologie-Ideen in abgeschotteten F&E-Abteilungen entwickeln lassen und darauf warten, dass sich das zugehörige Geschäftsmodell schon irgendwie ergibt, sondern den ganzen Laden systematisch auf Innovation trimmen. "Innovation betrifft nicht nur eine Handvoll zuständiger Mitarbeiter, sondern jeden Bereich: ... Mitarbeiter entwickeln Prozessinnovationen, neue Vertriebswege und -kanäle, innovative Personal-, Marketing- und Recruitingmaßnahmen oder kreative Wege in der Buchhaltung." Könnte was dran sein, oder? Und wenn man dann wie Klöckner gleichzeitig außerhalb des heute noch innovations-feindlichen Unternehmens einen Berliner-Digital-Hub-Accelerator installiert, dann können sich beide Einheiten gegenseitig befruchten und der cultural-change kann beginnen.
Ach, und jetzt ist der Newsletter wegen durch den ewigen Plauderton schon wieder so lang ... und wir wollten doch unbedingt noch dieses YouTube-Video hier einbetten.
Also kommt, jetzt-auch-schon-egal. Hier ein kurzweiliges Video von diesem Jens-Uwe Meyer zum Thema "Im Zweifelsfall einfach machen!" (Kommt euch bekannt vor? Ja, hatten wir auch mal hier unter "Der Weg bahnt sich beim Gehen"). Vielleicht ladet Ihr den (oder den Gilbert Rühl von oben) einfach mal zu Euch zu einer Veranstaltung ein? (Nein, wir kriegen kein Geld von denen ;-)
Wir wünschen einen entspannten Freitag & ein wohliges Wochenende.
just beat it
// energy-startup-watch - unsere TOP-5-junge-und-jung-gebliebende-Start-ups, die man als Stadtwerk aktuell im Auge behalten sollte:
- Next Kraftwerke // weil schon angefangen, als alle anderen noch dachten, "DeCentral" wäre eine US-amerikanische Krankenhaus-Serie.
- sunride // so wie hier würde Apple oder Google das Thema PV-Software verkaufen
- Polarstern // Ökostrom und Ökogas wirklich ernst nehmen, eine echte Marke aufbauen - bis nach Kambodscha, auch wenn es lange dauert.
- Discovergy // Das Mess-Stellenbetreiber-Startup mit einfacher Technik und schlanken Automatik-Prozessen.
- changers // Energy-Gamification: „Wir helfen Unternehmen, die Gesundheit und Produktivität Ihrer Belegschaft spielerisch zu verbessern.“
// rocket-stadtwerke-watch - unsere TOP-5-Stadtwerke, die aktuell noch was vorhaben in einer dezentralen, erneuerbaren, digitalen Energiewelt:
- Stadtwerke Wolfhagen // energiewende-wolfhagen.de, Demand Side Management Projekt mit Rocket Home
- Stadtwerke Augsburg // car-sharing, nextbike-Kooperation, Unternehmens-blog, projekt-ausgburg - es wird zukunft
- to be completed (vielleicht habt auch Ihr Vorschläge?)
- to be completed (vielleicht habt auch Ihr Vorschläge?)
- to be completed (vielleicht habt auch Ihr Vorschläge?)
// Dauer-Brenner-Tipps - unsere TOP-5-Dauer-Brenner-Tipps, für neue (digitale) Geschäftsmodelle in einer dezentralen und nachhaltigen Energiewelt.
- Anfangen. Nicht warten. Wenig planen. (erstmal) Keine Ergebnisziele. Rausgehen, Haltung entwickeln und laut sagen (so wie oben die Jungs und Mädels von Next).
mehr Info hier "Der Weg bahnt sich beim Gehen." - Legt die Grundlagen für ein schnelles, exponentielles Wachstum und löst mit einem plattform-basierten "Minimum Viable Product" ein Kunden-Problem 10x besser als bisher.
mehr Info hier "S(p)eed up" - Sucht und stellt ein: Chief-Digitalization-Officer und Entwickler
mehr Info hier "Viel mehr Kohle und viel mehr leitende Leute in eine neue Energie-IT" - new entry Mit anderen einen next-energy-accelerator gründen (nach dem Vorbild des noch jungen next media accelerator aus Hamburg. @next_kraftwerke: schon Euer Name verpflichtet hier, dabei zu sein ;-)
mehr Info hier "New energy accelerator will gegründet werden" - Mitarbeiter auf Schulungen schicken zu den Themen: Design-Thinking, BusinessModelGeneration, agile Software-Entwicklung (SCRUM) und Big Data
Events & Termine
9. September bis 18. Oktober // Self-Driven City - Tallinn Architecture Biennale
10./11. Oktober // Hack Your City Stuttgart
24./25. September // NEXT
28./29. September // Business After Future
29. September, 3. November // INNOVATIONSTAG Digitale Transformation - Strategien für Stadtwerke
27. November // Unternehmen 4.0
9. November // MASTER OF FUTURE ADMINISTRATION (MFA)
1. Dezember // Die digitale Zukunft der Energiewirtschaft (2. Dezember Vertiefungsseminar // Der erfolgreiche Weg zur Digitalisierung)